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Sonnige Aussichten für die Windenergie?

24.01.2025

Die Zahlen der Fachagentur Wind und Solar zum "Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland" für 2024 lassen trotz aller Unsicherheiten optimistisch in die Zukunft schauen.

💡 Aber von vorn: In 2024 wurden im Bundesgebiert 635 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 3.251 MW gebaut. Davon wurden 224 im Rahmen von Repowering Vorhaben realisiert - also beim Ersatz von alten Windenergieanlagen durch moderne, leistungsfähigere Modelle. Insgesamt wurden 555 Alt-Windenergieanlagen (706 MW) stillgelegt.

🤔 Der Brutto-Zubau in 2024 erreichte jedoch nicht das Vorjahresniveau von 3.581 MW. Die Fachagentur Wind und Solar sieht den Grund für den Rückgang insbesondere in den Unsicherheiten der vergangenen Jahre begründet, was u. a. zeitweise zu geringen Ausschreibungs- und Zuschlagsvolumina für Windenergieanlagen führte. Weiter führt sie verzögerte Netzanschlüsse und Netzkomponentenlieferungen sowie die anhaltenden Herausforderungen bei Groß- und Schwerlasttransporten an.

🔝 Den höchsten Zubau verzeichnete im letzten Jahr Nordrhein-Westfalen mit 748 MW, gefolgt von unseren Nachbarbundesländern Niedersachsen (673 MW) und Schleswig-Holstein (574 MW). In Mecklenburg-Vorpommern wurden 2024 gerade einmal 16 Windenergieanlagen (89,3 MW) hinzugebaut, vier davon als Repowering-Vorhaben.

📊 Mit Stand 31.12.2024 summierte sich der Gesamtbestand aller Windenergieanlagen in Deutschland auf 28.766 Anlagen mit einer Gesamtleistung von ~63,5 GW. Im M-V sind davon 1.845 Windenergieanlagen (3,8 GW) in Betrieb, was ~6 % am Gesamtbestand ausmacht. Im vergangenen Jahr konnten durch die Nutzung von Windenergie an Land >110 Mrd. kWh an grüner Energie bereitgestellt werden. Damit ist die Windenergie der wichtigste Energieträger in Deutschland. Trotzdem wurden die Ausbauziele der Bundesregierung für 2024 nicht erreicht. Gemäß EEG wurde die Zielgabe von 69 GW installierter Leistung von Windenergieanlagen an Land angestrebt. Es bleibt eine Differenz von 6,5 GW.

📈 Um die Ausbauziele der kommenden Jahre zu erreichen, muss das Ausbautempo deutlich erhöht werden. Und da hat die Branche Grund zur Hoffnung: Die hohen Ausschreibungs- und Zuschlagsvolumina in 2024 werden sich ab 2026 deutlich bemerkbar machen. Die Bundesnetzagentur vergab Zuschläge für ca. 11 GW, so viel wie nie zuvor. Zusätzlich verzeichnete Deutschland ein Rekordjahr für Genehmigungen von Windenergieanlagen. Im letzten Jahr wurden über 2.400 Neuanlagen mit einer Gesamtleistung von >14 GW genehmigt. Dies entspricht dem bisher höchsten Genehmigungsvolumen und fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor (2023: 7,6 GW, 2022: 4,2 GW). Dank einer Vielzahl von Gesetzesänderungen konnten die Bearbeitungszeiten verringert werden (Ø ~2 Jahre) sowie stockende Verfahren erfolgreich beendet werden. Diesen Schwung nehmen wir mit in 2025, damit auch dieses Jahr zu einem Rekordjahr wird. 💪

Weitere Informationen und Links zum Papier: Fachagentur Wind und Solar

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